Unsere Geschichte

Lesen Sie hier die Geschichte des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreich und die auch eng mit der Geschichte Österreichs verbundene Entstehung im Jahr 1927 nach.

Ausgehend von den Samariter Organisationen in Deutschland und Dänemark wurde 1927 der Arbeiter Samariter Dienst als Ausschuss des Arbeiterbundes für Sport und Körperkultur (ASKÖ) gegründet. Erst 1932 entstand der Arbeiter Samariterbund Österreichs als eigener Verein.

Ebenso wie ein dramatisches Ereignis, nämlich der Ringtheaterbrand, zur Gründung der Wiener Rettung führte, war es auch beim Samariterbund ein geschichtsträchtiger Anlass. Die Auseinandersetzungen rund um ein problematisches Gerichtsurteil und schlussendlich der Brand des Justizpalastes am 15. Juli 1927 führten zur Gründung einer eigenen Rettungsorganisation im Rahmen der Arbeiterbewegung, da sich das bürgerliche Rote Kreuz weigerte, verletzten Arbeitern zu helfen. Ein weißes Kreuz in rotem Feld war das Zeichen und ist es bis heute.
Obwohl die Sanitätsabteilung des Republikanischen Schutzbundes in diesen bewegten Zeiten den Kern des Arbeiter-Samariter-Bundes bildete, waren die Aufgaben bald andere. Die immer größer werdende Beteiligung der Arbeiterschaft an Kultur- und Freizeitaktivitäten erhöhte auch den Bedarf an rascher und fachkundiger Erster Hilfe. Der Samariterbund übernahm in der Ersten Republik auch eine Vielzahl von Aufgaben, die heute von der Sozialgesetzgebung abgedeckt sind und von den Einrichtungen unseres Sozialsystems erfüllt werden. So zählten in der damaligen Zeit Beratung bei Familienplanung, die Trinkerfürsorge, die Durchführung von Krankenpflegekursen oder die Hilfeleistung bei Betriebsunfällen zum Aufgabengebiet.

Im Jahre 1930 stellte sich die junge Organisation ihrer ersten großen Aufgabe. Bei der in Wien stattgefundenen Arbeiterolympiade übernahm der Arbeiter Samariter Bund die Versorgung bei den Sportveranstaltungen und in den Quartieren der TeilnehmerInnen. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Organisation über hunderte Dienststellen und tausende freiwillige MitarbeiterInnen in Österreich.

Die folgenden Jahre waren von Arbeitslosigkeit, Hunger und Not gekennzeichnet. Die Arbeiter-Samariter blickten aber optimistisch in die Zukunft und erfüllten ihre Aufgaben.

Im Winter 1932/33 entstand auf Initiative des ASBÖ die Arbeitsgemeinschaft für den Wintersportunfalldienst im Wienerwald. In der Zeit der großen Arbeitslosigkeit war die Lobau von vielen Stellenlosen besucht, die dort ihrer unfreiwillige Freizeit verbrachten. Dies führte 1932 zum Aufbau des Wasserrettungsdienstes des Samariterbundes.

Die Ereignisse rund um den 12. Februar 1934 gingen auch am Arbeiter-Samariter-Bund nicht spurlos vorüber und forderten ihre Opfer. Die Mitarbeiter unserer Organisation standen Tag und Nacht im Einsatz. Diese Bereitschaft zur Aufopferung wurde jedoch dramatisch bedankt. In der oberösterreichischen Ortschaft Holzleithen wurden sieben Samariter auf der Bühne des Arbeiterheimes standrechtlich erschossen, weil sie sich verwundeten Arbeitern angenommen hatten.

Kurz darauf wurden alle bestehenden Arbeiter-Samariter-Organisationen in Europa aus politischen Gründen oder kriegsbedingt aufgelöst. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs wurde verboten, sein Vermögen und seine Ausrüstungsgegenstände beschlagnahmt.

Am 27. Februar 1947 wurden die neuen Statuten des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreich im Innenministerium von aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Funktionären eingebracht und damit der Grundstein für die heutige Organisation gelegt. Der Aufbau schritt unter den herrschenden Bedingungen nur mühsam voran und verlangte von den freiwilligen MitarbeiterInnen große Opferbereitschaft. Die Ausrüstung bestand am Anfang aus Resten des deutschen Wehrkreissanitätsparks und alten Tragbahren und Zelten der amerikanischen Besatzungsmacht. Im Winter 1947/48 hatte der ASBÖ bereits wieder den ersten Wintersporthilfsdienst im Wienerwald besetzt. 1948 wurden in den Gruppen Eichgraben und Wilhelmsburg die ersten Rettungsfahrzeuge ihrer Bestimmung übergeben. Dabei handelte es sich um alte amerikanische Militärdodges die für ihre neue Aufgabe umgebaut wurden. Finanziert wurden diese Fahrzeuge durch Benefizveranstaltungen einer Theatergruppe und Spenden von Arbeitern der Firmen ÖSPAG und Eisengießerei Schmidt & Söhne.


Im Jahre 1954 hatte die noch schwache Organisation ihren ersten Großeinsatz bei der Überschwemmungskatastrophe, an dem sich auch schon die junge Gruppe Floridsdorf beteiligte. In diesem Jahr startete auch der ständige Krankentransportdienst in Wien.

1954 verzeichnet die Gruppe Floridsdorf 20 Einsätze mit insgesamt 116 Hilfeleistungen und hat am 31.12.1954 einen Kassastand von € 5,40, bei einem Jahresbudget von € 37,90.

1955 wird die Existenz der Gruppe trotz mühevoller Aufbauarbeit durch den Verlust des Gruppenlokals gefährdet. Um dies zu verhindern erklärt sich unsere Kassierin Leopoldine Ihl bereit, die Treffen in ihrer Wohnung abzuhalten. Dies wird ein ganzes Jahr durchgehalten, bis 1956 im Sektionslokal der Sektion 5 im Paul-Speiser-Hof ein neues Zuhause gefunden wird. Hier beginnt auch die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Wien-Nord und die gemeinsam Durchführung von Erste-Hilfe-Kursen.
 
In diesem Jahr ist die Gruppe Floridsdorf auch in den Ungarn-Einsatz der Bundesorganisation eingebunden. Durch zwei Samariter unserer Gruppe, Robert Kunert und Gerhard Markgraf, wurde monatelang das Auffanglager der Flüchtlinge aus Ungarn in Andau/Bgld. betreut und Leopoldine Ihl leitete einen Flüchtlingskonvoi nach Belgien.
Mit Ende 1956 hat die Gruppe einen Stand von 21 Mitgliedern.
1956 rufen die dramatischen Ereignisse in Ungarn im Zuge des Aufstandes der Arbeiter gegen die Diktatur den ASBÖ zur internationalen Solidarität. Während andere Organisation noch ihre Transporte organisieren, ist der ASBÖ gemeinsam mit der Volkshilfe mit Blutkonserven und Medikamenten bereits in Budapest. Dieses äußerst gefährliche Unternehmen bringt dem Arbeiter-Samariterbund weltweite Anerkennung ein und macht ihn auch in Österreich zu einer von allen Seiten akzeptierten Organisation.
1962 feiert die Gruppe ihr 10-jähriges Bestehen und blickt erfolgreich auf die letzten Jahre zurück. In dieser Zeit wurden 263 Einsätze mit insgesamt 10.000 Dienststunden geleistet. Dabei wurde in 1.248 leichten und 118 schweren Fällen Erste-Hilfe geleistet. Die Gruppe zählt zu diesem Zeitpunkt 41 aktive und 124 unterstützende Mitglieder. Dennoch wurde die Arbeit durch permanente Geldnot gedämpft und nur durch ständiges Spendensammeln aufrecht erhalten. Auch ohne die Unterstützung befreundeter Organisationen wäre der Dienstbetrieb nicht aufrecht zu erhalten gewesen. So konnte nur durch ein geborgtes Zelt der Kinderfreunde der Wasserrettungsdienst ins Leben gerufen werden.
 
Der Gruppenvorstand bestand aus den Obmännern Dr. Karl Mertl und Robert Kunert, der Schriftführerin Elisabeth Maural, der Kassierin Leopoldine Ihl und dem Technischen Leiter Walter Platzer.
 
In den folgenden Jahren jedoch konnte sich die kleine Gruppe Floridsdorf durch herzeigbare Leistungen zu einer bekannten und geschätzten Organisation entwickeln.

Den Beginn machte 1964 die Wiener Internationale Gartenschau, wo unsere Gruppe mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und mit Unterstützung durch die Gruppe Meidling den Sanitätsdienst im Donaupark stellte. Mit den Einnahmen aus unseren Erste-Hilfe-Leistungen konnte erstmals ein finanzieller Polster angelegt werden, mit dem die Modernisierung unserer Ausrüstung umgesetzt werden konnte. Nachdem die Donauparkhalle zu einem Eissportzentrum umgebaut wurde und auch Austragungsort der Weltmeisterschaften im Eishockey und Eiskunstlauf war, eröffnete sich für uns eine weiter Möglichkeit für Sanitätsdienste. Durch diese Ausdehnung unserer Aktivitäten auf Donaustadt war die Namensänderung am 22. Jänner 1966 auf Gruppe Floridsdorf-Donaustadt nur eine logische Konsequenz.
Die Gruppe leistete zu diesem Zeitpunkt bei 583 Hilfeleistungen insgesamt 2.069 Dienststunden und führte 63 Transporte durch. Die Leitung der Gruppe bestand aus den Obmännern Dr. Karl Mertl und Robert Kunert, dem Schriftführer Walter Schneider, der Kassierin Leopoldine Ihl und dem technischen Leiter Walter Platzer.
In dieser Zeit wurde auch die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule bei Erste-Hilfe-Kursen ausgebaut und dieses Modell der Zusammenarbeit von der Bundesorganisation und anderen Gruppen übernommen. Unterstützt von Arbeiterkammer und Sozialversicherung zählte es über viele Jahre zu einem Fixpunkt in den Kursprogrammen der Volkshochschulen.
 
Die Schwimmerausbildung wird aufgebaut.
 
Aus der Zusammenarbeit mit der Gruppe Meidling entwickelte sich 1965 im Theresienbad auch die Schwimmausbildung. Seit 1967, als das Floridsdorfer Hallenbad eröffnet wurde, dem in späteren Jahren auch das Hallenbad in der Großfeldsiedlung folgte, zählen Schwimmkurse und die Ausbildung zum Rettungsschwimmer zu einem Fixbestandteil unserer Tätigkeit. In diesen Jahren sind tausende Kinder und Jugendliche durch die Hände unserer Schwimmlehrer geschwommen und haben nicht nur schwimmen gelernt, sondern auch bei Schwimmwettkämpfen immer wieder große Erfolge errungen. Auch die Tätigkeit unserer Taucher wird in dieser Zeit intensiviert und eine Zusammenarbeit mit dem Tauchclub der Naturfreunde begonnen.
Dieser Zulauf an Jugendlichen führte auch dazu, dass eine eigene Jugendgruppe gegründet wurde, in der viele unserer heutigen FunktionärInnen und MitarbeiterInnen ihre erste Samariter-Luft schnupperten.
 
Sowohl unsere Aktivitäten bei der Wasserrettung als auch bei der Jugend unserer Gruppe führten dazu, dass im Bundesverband eine Sektion Wasserrettung und ein Jugendreferat gegründet wurden.
 
1967 war aber auch jenes Jahr, in dem unsere Gruppe als erste in Wien ihr wirklich eigenes Gruppenlokal als Hauptmieter in der Prager Straße 43-47 bezog.
 
In diesem Jahr stellte die Gruppe Floridsdorf-Donaustadt auch auf der Bundeshauptversammlung den Antrag, einen Alternativdienst zum Wehrdienst einzurichten und sorgte damit österreichweit für Aufsehen. Trotz anfänglichem Widerstand der Jugendorganisationen übernahmen diese später unsere Idee.
Die Gruppe leistete zu diesem Zeitpunkt bei 1.065 Hilfeleistungen insgesamt 3.970 Dienststunden und führte 69 Transport durch. Die Leitung der Gruppe bestand aus den Obmännern Walter Platzer, Robert Kunert und Alfred Bichlbauer, dem Schriftführer Walter Vejchoda, der Kassierin Leopoldine Ihl und dem technischen Leiter Peter Fohringer.
 
Das erste Fahrzeug wird in Dienst gestellt.
 
1971 konnte die Gruppe Floridsdorf-Donaustadt ihr erstes Fahrzeug in Dienst stellen. Dabei handelte es sich um einen gebrauchten Kombiwagen, der von der Gewerkschaftsjugend erstanden werden konnte. Damit konnte die Gruppe viel leichter ihren Aufgaben nachkommen und einen weiteren Grundstein für die Entwicklung legen.
Die folgenden Jahre waren wieder von entscheidenden Ereignissen geprägt, die zur heutigen Größe und Stärke der Gruppe einen alles entscheidenden Beitrag geleistet haben. Das inzwischen viel zu klein gewordene Lokal in der Prager Straße konnte 1972 durch ein Neues in der Pitkagasse ersetzt werden. Durch großzügige Unterstützungen und der Aufnahme eines Kredites war die Einrichtung und Ausstattung des Schulungsraumes möglich.
 
Am 28. April 1973 konnte sich die Gruppe über eine Spende der Zentralsparkasse freuen, die einen nagelneuen Puch-Haflinger zur Verfügung stellte und der durch den damaligen Generaldirektor Mantler und Bezirksvorsteher Emerling an uns übergeben wurde. Damit konnte die ein Jahr zuvor gegründete eigenen Tauchereinsatzgruppe völlig neue Wege bei der Rettung nach Wasserunfällen beschreiten. Neue Ausrüstungen und ein Boot, durch das damalige Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz zur Verfügung gestellt, machten unseren Tauchzug so erfolgreich, dass auch die Bundesorganisation eine derartige Einheit im Rahmen des Katastrophenhilfsdienstes aufbaute. Wieder einmal war die Gruppe Floridsdorf-Donaustadt Vorreiter für einen wichtigen Aufgabenbereich des ASBÖ.
 
1973 fand in Wien auch das erste Ferienspiel statt, an dem sich die Gruppe Floridsdorf-Donaustadt seit damals beteiligt. Viele der Kinder habe so den Weg zum Samariterbund gefunden und sind über die Jugendgruppe bis heute aktive MitarbeiterInnen.
 
1974 belief der Mitgliederstand auf 828. Die Gruppe leistete zu diesem Zeitpunkt bei 948 Hilfeleistungen insgesamt 10.084 Dienststunden und führte 110 Transport durch. Die Leitung der Gruppe bestand aus den Obmännern Walter Platzer, Robert Kunert und Johann Orth, dem Schriftführer Kurt Wernig, der Kassierin Leopoldine Ihl und dem technischen Leiter Peter Fohringer.
 
Im Jänner 1975 setzte die Gruppe Floridsdorf-Donaustadt einen weiteren Meilenstein und richtet im Vereinslokal in der Pitkagasse die erste Familienberatung ein. Der große Andrang veranlasst die Gruppe schon im März 1975 eine zweite Stelle in der Großfeldsiedlung zu eröffnen.
 
Acht Jahre nach dem Antrag der Gruppe Floridsdorf-Donaustadt auf der Bundeshauptversammlung des ASBÖ wird schließlich 1975 im Nationalrat der Beschluss über ein Zivildienstgesetz gefasst. Die Gruppe Floridsdorf-Donaustadt kann daher mit Recht behaupten, zu den Wegbereitern des Zivildienstes zu gehören und war auch von Beginn an bei deren Einsatz dabei. Schon am 14. April 1975 begannen sechs Zivildiener aus der Zentrale ihren Dienst in unserer Gruppe. Viele unserer Mitarbeiter kamen und kommen über ihren Zivildienst zu uns.
 
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Zivildienstleistenden, die in den letzten Jahrzehnten ihren Dienst bei uns geleistet haben, für deren Arbeit bedanken.
Die Stadt Wien beschließt in diesen Jahren den großzügigen Ausbau der Baggerseen zu Erholungsgebieten und erstellt mit unserer Hilfe die Konzepte für den Wasserrettungsdienst. 1976 ist es dann so weit. Am Badeteich Hirschstetten entsteht die modernste Wasserrettungsstation Österreichs. Ausgerüstet mit Sprechfunk, Motorboot, modernsten Wiederbelebungsgeräten und sogar einem Elektrokardioskop geht diese Station von uns betreut in Betrieb.
 
1976 feiert die Floridsdorfer Jugendstaffel einen großartigen Erfolg mit dem 1.Platz in der Staffel und dem 1. Platz in der Mannschaftswertung bei den Österreichischen Meisterschaften im Rettungsschwimmen in Faak am See.
 
Der alte Kombiwagen hat ausgedient und wird durch zwei VW-Busse ersetzt. In den darauf folgenden Jahren kommt der Badeteich Süßenbrunn als Betreuungsberich hinzu und der Sanitätsdienst an der gerade entstehenden Neuen Donau wird aufgebaut.
 
Zum 25jährigen Jubiläum der Gruppe Floridsdorf-Donaustadt 1977 besitzt die Gruppe vier Fahrzeuge, acht Tauchausrüstungen, zwei Motorboote und ein Sanitätszelt mit Notstromversorgung. Zu dieser Zeit sind drei fixe Sanitätsstationen, jeweils am Bisamberg, an der Alten Donau und in Hirschstetten in Betrieb. Weiters werden insgesamt 6 Jugendklubs in der Meißnergasse, in den Jugendzentren und ein eigener Jugendtauchklub geführt. In einer Reihe von Fahrschulen und in den Volkshochschulen werden Kurse abgehalten.
Schon kurz nach dem Einzug in die Mitterhofergasse erfolgte der Einstieg in den Rettungs- und Krankentransport. Auslöser war der Unfall eines Aufzugmonteurs, der in einem Schacht abgestützt war. Trotz vorhandener Fahrzeuge konnten unsere Sanitäter nur Erste-Hilfe leisten aber nicht den rasch notwendigen Transport in ein Krankenhaus durchführen. Durch eine Vereinbarung mit der Zentrale des ASBÖ wurde ab diesem Zeitpunkt rund um die Uhr ein Fahrzeug besetzt.
 
Die dadurch gestiegene Zahl von Fahrten machte es auch notwendig den Fuhrpark auszuweiten. Der bestehenden Wagenpark aus zwei Puch Haflingern, einem VW Bus und einem VW Käfer, wurden 1980 um einen für den Rettungsdienst umgebauten Mercedes Kombi und zwei Volvo Kombi erweitert.
 
1980 wurden für den Wasserrettungsdienst vollausgestattete Sanitätscontainer eingesetzt. Die technische Ausstattung entsprach dem letzten Stand der Technik und war zu diesem Zeitpunkt einmalig in Österreich.
1982 machte die Gruppe nach den Donauparkfesten beim Oktoberfest der SPÖ das erste mal bei einer Veranstaltung auf der Donauinsel einen Sanitätsdienst. Aus diesem Fest wurde 1983 das heute größte Freiluft-Fest Europas, das Donauiselfest, welches bis zum heutigen Tag von der Gruppe Floridsdorf-Donaustadt betreut wird.
 
Durch eine Spendenaktion bei diesem ersten Donauinselfest konnte ein neues Rettungsfahrzeug der Marke Renault Traffic angeschafft werden. Damit wurde der Umstieg von PKW-Kombis zu großräumigen Rettungsfahrzeugen begonnen.
 
1984 fand auch in Wien der erste Wien Marathon statt, bei dem seit damals auch die Gruppe Floridsdorf-Donaustadt mit einem beträchtlichen Aufgebot an Hilfskräften, Fahrzeugen und Material beteiligt ist.
 
Durch die Ausweitung der Wasserrettungsstationen auf der fertig werdenden Donauinsel stieg auch der Bedarf an Fahrzeugen. 1986 bestand der Fuhrpark aus 5 Rettungsfahrzeugen, 4 PKW´s und 6 Sonderfahrzeugen.

Durch das weitere Wachstum der Gruppe wurden auch sehr schnell die Räumlichkeiten in der Mitterhofergasse zu klein und so wurde im April 1987 die Liegenschaft in der Bruckhaufner Hauptstraße 3 erworben. Die Gruppe hatte zum ersten mal genügend Platz für die Fahrzeuge, eigene Büro- und Aufenthaltsräumlichkeiten, sowie eine eigene Werkstätte für kleinere Reparaturen. Die Räumlichkeiten in der Pitkagasse als Schulungszentrum, in der Mitterhofergasse als Lagerräumlichkeiten und in der Meißnergasse für die Jugendgruppe wurden weiter genutzt. Bei der Eröffnungsfeier sagte der damalige Wiener Landtagspräsident, Ing. Fritz Hofmann: „Wenn das so weiter geht, braucht ihr bald die Donauparkhalle“

1990 konnte der Fuhrpark weiter ausgebaut und erneuert werden. Er bestand aus 2 Fahrzeugen für den Rettungs- und 5 Fahrzeugen für den Krankentransport, sowie 8 Sonderfahrzeugen. In diesem Jahr wurde uns von der Firma Allmocar für einen geleisteten Dienst ein neuer Geländewagen der Marke Suzuki für ein halbes Jahr gratis zur Verfügung gestellt. Die ÖMV kaufte danach das Fahrzeug und spendete es der Gruppe.
 
Seit 1990 wird der Sanitätsdienst auf der Donauinsel in der derzeitigen Größe von 10 Erste-Hilfe Stationen durchgeführt. Im Laufe der Jahre wandelte sich der Dienst schwerpunktmäßig aber vom Wasserrettungsdienst hin zum Erste-Hilfe-Dienst für die Erholungssuchenden an Land. Um den gesamten Bereich der Donauinsel noch besser betreuen zu können, wurden auch verstärkt Fahrzeuge eingesetzt. Für diesen Zweck wurde der Fuhrpark um Rettungsfahrzeuge aus dem Bestand der Wiener Rettung ergänzt.
 
1990 belief sich der Jahresumsatz schon auf über € 600.000,-, bei einem Stand von 942 Mitgliedern. Die Gruppe leistete zu diesem Zeitpunkt bei 1.748 Hilfeleistungen insgesamt 26.827 Dienststunden und führte 7.198 Transport durch. Die Leitung der Gruppe bestand aus den Obmännern Walter Platzer und Alfred Mitschka, der Schriftführerin Maria Lutz, dem Kassier Franz Fruhwirth und dem technischen Leiter Robert Kaminek.
 
Auch der Einsatz von Zivildienstleistenden nahm stetig zu und erreichte 1992 den heutigen Stand von 100 jungen Männern, die bei unserer Gruppe ihren Wehrersatzdienst leisten.
 
Nach einer längeren Durststrecke steht ab dieser Zeit die Gruppe Floridsdorf-Donaustadt auf einem gesunden Fundament. Bedingt durch das ständige Wachstum wird aber auch der Platzbedarf immer größer und die Räumlichkeiten in der Bruckhaufner Hauptstraße zunehmend unzumutbarer. Zu diesem Zeitpunkt wird die schon seit einigen Jahren überlegte Idee einer zentralen Rettungsstelle auf der Donauinsel wieder aktuell. Es soll aber noch fast 10 Jahre dauern bis diese Idee Realität wird.

Am 7. Juli 1999 erfolgt im Beisein der amtsführenden Finanzstadträtin Mag. Brigitte Ederer, dem Floridsdorfer Bezirksvorsteher Ing. Heinz Lehner, dem Donaustädter Bezirksvorsteher-Stv. Karl Dampier und zahlreichen Ehrengästen die Grundsteinlegung für das neue Gebäude. Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit wird am 27. September 2000 die neue Rettungsstelle in einer großen Eröffnungsfeier vom Bürgermeister der Stadt Wien, Dr. Michael Häupl, ihrer Bestimmung übergeben.

Mit einer Gesamtinvestition von über € 1,900.000,- stehen der Gruppe Floridsdorf-Donaustadt ab diesem Zeitpunkt, auf einer Gesamtgrundfläche von über 2.200 m², ein modernes Büro- und Schulungsgebäude mit 1.400 m² auf zwei Ebenen, sowie ein Werkstätten- und Garagenkomplex mit 750 m² zur Verfügung. Erstmals in der Geschichte der Gruppe war es damit möglich alles an einem zentralen Ort zusammenzuführen. Die Lagerräumlichkeiten in der Mitterhofergasse, das Schulungszentrum in der Pitkagasse und der alte Stützpunkt in der Bruckhaufner Hauptstraße wurden aufgegeben.
 
Die Realisierung dieses Projektes war nur durch die Unterstützung der Gemeinde Wien und der Bezirke Floridsdorf und Donaustadt möglich. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die zur Realisierung unseres langjährigen Traums beigetragen haben.
2002 wurde das Konzept der Erste-Hilfe Stationen auf der Donauinsel den modernen Erfordernissen angepasst. Neben den zehn fixen Stationen sind zusätzlich drei Rettungsfahrzeuge mit Notfallausrüstung und halbautomatischem Defibrillator täglich von Mai bis September im Einsatz. Ein weiterer Schritt zur optimalen Versorgung von Notfallpatienten auf der Donauinsel gelang mit der Installierung eines vollausgestatteten und mit Notfallsanitätern besetzten Rettungswagens an Samstagen, Sonn- und Feiertagen, der im Auftrag der Wiener Rettung im Dienst ist. Damit ist bei Alarmierungen über den Notruf 144 eine noch schnellere Hilfe für die Erholungssuchenden am längsten innerstädtischen Badestrand Europas gegeben.
Im Jahr 2003 macht die Gruppe Floridsdorf-Donaustadt einen Jahresumsatz von über € 2,000.000,-, leistet über 13.000 Ausfahrten jährlich, zählt über 600 unterstützende Mitglieder, 140 aktive ehrenamtliche SamariterInnen und einen hauptamtlich beschäftigten Kollegen. Jährlich leisten 100 Zivildiener ihren einjährigen Dienst in unserer Gruppe ab und tragen durch ihre Tätigkeit in einem hohen Ausmaß zum Funktionieren des Dienstbetriebes bei.
 
Der Aufgabenbereich reicht von der Schwimmausbildung mit zahlreichen Kursen, permanenten Sanitätsdiensten, wie zum Beispiel in der Albert Schulz Eishalle und dem Eisring Süd, der Betreuung von Kindern- und Jugendlichen in unserer Jugendgruppe, zahlreichen Erste-Hilfe Kursen für Ersthelfer und Weiterbildungskursen für unsere MitarbeiterInnen, über mehr als 200 Sanitätsdienste jährlich, dem Rettungs- und Krankentransport bis hin zu zahlreichen Sozialdiensten.
 
Der Fuhrpark besteht aus drei Rettungs-/Notarztfahrzeugen, sechs Rettungsfahrzeugen, sechs Krankentransportfahrzeugen, sechs Personenkraftwagen, einem Behelfskrankenwagen, einem Lastkraftwagen, sechs Sonderfahrzeugen, drei Erste-Hilfe Anhängern, zwei Anhängern für den Katastropheneinsatz und drei Motorbooten.
 
Man kann mit Recht behaupten, dass die 50-jährige Geschichte des Arbeiter-Samariter-Bundes Floridsdorf-Donaustadt eine Erfolgsstory ist. Durch unermüdlichen Einsatz zahlreicher Freiwilliger, Hauptamtlicher und Zivildienstleistender wurde aus einer ASBÖ Zahlstelle mit 9 Mitgliedern eine der größten Gruppen des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreichs.
Das Jahr 2004 ging erfolgreich weiter wie die Vergangenen Jahre. Mit Anfang des Jahres nahm unser Rettungswagen „ABK-Donauinsel“ seinen Dienst auf. Vorerst nur in der Zeit von 19:00 – 07:00 Uhr konnten wir unter Beweis stellen das wir ein ernst zu nehmender Partner für die Wiener Rettung sind.
 
Weiters beschloss der Gruppenvorstand den Ankauf und Umbau eines Autobusses zur Mobilen Leitstelle (MLS). Diese wurde durch eine Unzahl an freiwillig geleisteten Arbeitsstunden rechtzeitig zum Donauinselfest fertig. Schon der erste Einsatz unserer MLS rechtfertigte alle Anstrengungen und Arbeitsleistungen an diesem Fahrzeug.
 
Auch beim Donauinselfest konnten wir mit 695 Hilfeleistungen und 160 Abtransporten unserer Einsatzstärke präsentieren. Zu erwähnen sei auch die perfekte Zusammenarbeit mit der Wiener Rettung.
Dieses Jahr begann mit der Herausforderung den Sanitätsdienst bei der Eishockey-WM in der Wiener Stadhalle zu planen und umzusetzen. Gemeinsam mit der Gruppe 915 betreuten wir diesen Event.
Gleichzeitig wurde unser Rettungswagen „ABK-Donauinsel“ in „ABK-Donaustadt“ umgetauft und fuhr von nun an 24h (2x 12h) 7 Tage die Woche für die Wiener Rettung.
 
Gleichzeitig wurde ein Rettungswagen für den Bereich der Donauinsel installiert, der mit dem Namen „ABK-INSEL“ seinen Dienst aufnahm (Mo-So von 8:30 – 20:00).
 
Das Donauinselfest 2005 war bisher eines der stärksten in unserer Vereinsgeschichte. Fast 900 Hilfeleistungen mit knapp 200 Abtransporten war eine lösbare Herausforderung für unsere Einsatzleiter.
 
Auch der Krankentransport wurde gemeinsam mit der ASB-Wien Leitstelle optimiert und auf die Bedürfnisse angepasst.
Ein weiterer Höhepunkt war der Nationalfeiertag und die Parade des Österreichischen Bundesheeres. Hier war das Motto „Wir helfen gemeinsam“ großgeschrieben. Gemeinsam mit dem Malteser Hospitsdienst, den Johannitern, dem Roten Kreuz und der Wiener Rettung wurde dieses Großereignis betreut.

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