
Unsere Geschichte
Lesen Sie hier die Geschichte des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreich und die auch eng mit der Geschichte Österreichs verbundene Entstehung im Jahr 1927 nach.
Ausgehend von den Samariter Organisationen in Deutschland und Dänemark wurde 1927 der Arbeiter Samariter Dienst als Ausschuss des Arbeiterbundes für Sport und Körperkultur (ASKÖ) gegründet. Erst 1932 entstand der Arbeiter Samariterbund Österreichs als eigener Verein.
Ebenso wie ein dramatisches Ereignis, nämlich der Ringtheaterbrand, zur Gründung der Wiener Rettung führte, war es auch beim Samariterbund ein geschichtsträchtiger Anlass. Die Auseinandersetzungen rund um ein problematisches Gerichtsurteil und schlussendlich der Brand des Justizpalastes am 15. Juli 1927 führten zur Gründung einer eigenen Rettungsorganisation im Rahmen der Arbeiterbewegung, da sich das bürgerliche Rote Kreuz weigerte, verletzten Arbeitern zu helfen. Ein weißes Kreuz in rotem Feld war das Zeichen und ist es bis heute.
Obwohl die Sanitätsabteilung des Republikanischen Schutzbundes in diesen bewegten Zeiten den Kern des Arbeiter-Samariter-Bundes bildete, waren die Aufgaben bald andere. Die immer größer werdende Beteiligung der Arbeiterschaft an Kultur- und Freizeitaktivitäten erhöhte auch den Bedarf an rascher und fachkundiger Erster Hilfe. Der Samariterbund übernahm in der Ersten Republik auch eine Vielzahl von Aufgaben, die heute von der Sozialgesetzgebung abgedeckt sind und von den Einrichtungen unseres Sozialsystems erfüllt werden. So zählten in der damaligen Zeit Beratung bei Familienplanung, die Trinkerfürsorge, die Durchführung von Krankenpflegekursen oder die Hilfeleistung bei Betriebsunfällen zum Aufgabengebiet.
Im Jahre 1930 stellte sich die junge Organisation ihrer ersten großen Aufgabe. Bei der in Wien stattgefundenen Arbeiterolympiade übernahm der Arbeiter Samariter Bund die Versorgung bei den Sportveranstaltungen und in den Quartieren der TeilnehmerInnen. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Organisation über hunderte Dienststellen und tausende freiwillige MitarbeiterInnen in Österreich.
Die folgenden Jahre waren von Arbeitslosigkeit, Hunger und Not gekennzeichnet. Die Arbeiter-Samariter blickten aber optimistisch in die Zukunft und erfüllten ihre Aufgaben.
Im Winter 1932/33 entstand auf Initiative des ASBÖ die Arbeitsgemeinschaft für den Wintersportunfalldienst im Wienerwald. In der Zeit der großen Arbeitslosigkeit war die Lobau von vielen Stellenlosen besucht, die dort ihrer unfreiwillige Freizeit verbrachten. Dies führte 1932 zum Aufbau des Wasserrettungsdienstes des Samariterbundes.
Die Ereignisse rund um den 12. Februar 1934 gingen auch am Arbeiter-Samariter-Bund nicht spurlos vorüber und forderten ihre Opfer. Die Mitarbeiter unserer Organisation standen Tag und Nacht im Einsatz. Diese Bereitschaft zur Aufopferung wurde jedoch dramatisch bedankt. In der oberösterreichischen Ortschaft Holzleithen wurden sieben Samariter auf der Bühne des Arbeiterheimes standrechtlich erschossen, weil sie sich verwundeten Arbeitern angenommen hatten.
Kurz darauf wurden alle bestehenden Arbeiter-Samariter-Organisationen in Europa aus politischen Gründen oder kriegsbedingt aufgelöst. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs wurde verboten, sein Vermögen und seine Ausrüstungsgegenstände beschlagnahmt.
Am 27. Februar 1947 wurden die neuen Statuten des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreich im Innenministerium von aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Funktionären eingebracht und damit der Grundstein für die heutige Organisation gelegt. Der Aufbau schritt unter den herrschenden Bedingungen nur mühsam voran und verlangte von den freiwilligen MitarbeiterInnen große Opferbereitschaft. Die Ausrüstung bestand am Anfang aus Resten des deutschen Wehrkreissanitätsparks und alten Tragbahren und Zelten der amerikanischen Besatzungsmacht. Im Winter 1947/48 hatte der ASBÖ bereits wieder den ersten Wintersporthilfsdienst im Wienerwald besetzt. 1948 wurden in den Gruppen Eichgraben und Wilhelmsburg die ersten Rettungsfahrzeuge ihrer Bestimmung übergeben. Dabei handelte es sich um alte amerikanische Militärdodges die für ihre neue Aufgabe umgebaut wurden. Finanziert wurden diese Fahrzeuge durch Benefizveranstaltungen einer Theatergruppe und Spenden von Arbeitern der Firmen ÖSPAG und Eisengießerei Schmidt & Söhne.
Im Jahre 1954 hatte die noch schwache Organisation ihren ersten Großeinsatz bei der Überschwemmungskatastrophe, an dem sich auch schon die junge Gruppe Floridsdorf beteiligte. In diesem Jahr startete auch der ständige Krankentransportdienst in Wien.
1954 verzeichnet die Gruppe Floridsdorf 20 Einsätze mit insgesamt 116 Hilfeleistungen und hat am 31.12.1954 einen Kassastand von € 5,40, bei einem Jahresbudget von € 37,90.
Den Beginn machte 1964 die Wiener Internationale Gartenschau, wo unsere Gruppe mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und mit Unterstützung durch die Gruppe Meidling den Sanitätsdienst im Donaupark stellte. Mit den Einnahmen aus unseren Erste-Hilfe-Leistungen konnte erstmals ein finanzieller Polster angelegt werden, mit dem die Modernisierung unserer Ausrüstung umgesetzt werden konnte. Nachdem die Donauparkhalle zu einem Eissportzentrum umgebaut wurde und auch Austragungsort der Weltmeisterschaften im Eishockey und Eiskunstlauf war, eröffnete sich für uns eine weiter Möglichkeit für Sanitätsdienste. Durch diese Ausdehnung unserer Aktivitäten auf Donaustadt war die Namensänderung am 22. Jänner 1966 auf Gruppe Floridsdorf-Donaustadt nur eine logische Konsequenz.
Durch das weitere Wachstum der Gruppe wurden auch sehr schnell die Räumlichkeiten in der Mitterhofergasse zu klein und so wurde im April 1987 die Liegenschaft in der Bruckhaufner Hauptstraße 3 erworben. Die Gruppe hatte zum ersten mal genügend Platz für die Fahrzeuge, eigene Büro- und Aufenthaltsräumlichkeiten, sowie eine eigene Werkstätte für kleinere Reparaturen. Die Räumlichkeiten in der Pitkagasse als Schulungszentrum, in der Mitterhofergasse als Lagerräumlichkeiten und in der Meißnergasse für die Jugendgruppe wurden weiter genutzt. Bei der Eröffnungsfeier sagte der damalige Wiener Landtagspräsident, Ing. Fritz Hofmann: „Wenn das so weiter geht, braucht ihr bald die Donauparkhalle“
Am 7. Juli 1999 erfolgt im Beisein der amtsführenden Finanzstadträtin Mag. Brigitte Ederer, dem Floridsdorfer Bezirksvorsteher Ing. Heinz Lehner, dem Donaustädter Bezirksvorsteher-Stv. Karl Dampier und zahlreichen Ehrengästen die Grundsteinlegung für das neue Gebäude. Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit wird am 27. September 2000 die neue Rettungsstelle in einer großen Eröffnungsfeier vom Bürgermeister der Stadt Wien, Dr. Michael Häupl, ihrer Bestimmung übergeben.
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